angst vor der frau
Monday 15 October 2007
Liebe Frau Miller
Ich habe einen wissender Zeuge. Mein Therapeut verhält sich mir gegenüber fantastisch und als hätte er Ihre Bücher gelesen. Er hat mir in allem geholfen. Doch etwas schafft er nicht oder nur sehr, sehr langsam; Mir die Angst vor den Frauen zu nehmen.
Ich habe kein Gefühl zu Frauen – Frauen sind oft meine besten Freundinnen aber das ist auch alles. Frauen sind die Seite der Menschheit der mir schaden zufügen kann und will und es immer wieder tut. Sexuell ist für mich eine Frau nicht mal abstossend, sie ist einfach inexistent.
Mein Vater hat mich im Stich gelassen und meine Mutter hat mich kastriert.
Sie war eifersüchtig auf meine Freundinnen und er eifersüchtig auf mich (wahrscheinlich).
Ausserdem hatte ich drei Schwestern, mit denen musste ich zusammen baden; meistens haben wir danach Schläge kassiert, weil wir den Boden nachgemacht haben.
Meine Mutter „musste“ immer so viele Opfer bringen für uns (ihre Rede). Mein Vater musste das Opfer bringen uns zu ertragen und die arme genervte Mutter.
Ich wurde als Kind sexuell belästigt, natürlich habe ich das meinen Eltern nie erzählt, davor hatte ich Angst, ich weiss dass es dann meine Schuld gewesen wäre oder, dass meine Mutter dann wieder so hätte leiden müssen. Ich bin heute ein Schwuler (jedenfalls für die Gesellschaft). Damit bin ich jedoch auch nicht glücklich. Ich will von meinen Beziehungen mit Männern nur Liebe und Zärtlichkeit, den Sex will ich von älteren Männern und das hält keine Beziehung aus. Sex mit Frauen habe ich immer wieder probiert, ich hatte auch ein paar Freundinnen, aber ich bekomme einfach kein sexuelles Gefühl dabei. Ich bin wie tot mit einer Frau. Ich möchte einmal eine Familie gründen, aber die Angst ein perverser Pädophiler zu werden der seine Kinder schlägt oder zu sehr verhätschelt, die Angst vor der Frau die mich emotional töten wird, wird mein Traum zunichte machen. Manchmal habe ich sogar Angst vor Liebe zu Kindern. Ich liebe Kinder wirklich sehr und ich merke das mich die Kinder ebenfalls lieben, aber was ist das für ein 31 jähriger Mann, dem ständig die Kinder auf dem Schoss rumschaukeln. Gestern hat der 14jährige vaterlose Sohn einer Freundin von mir bei mir im Bett übernachtet, er hat sich bei mir angekuschelt und es war eine schöne friedliche und natürlich nicht sexuelle Nacht. Trotzdem hatte ich am nächsten Tag ein schlechtes Gefühl.
Ich sehe wie ich hier unkoordiniert schreibe… aber es geht nicht anders. Reichen Ihnen diese Details für ein Profil?
Ach ja, ich bin Asthmatiker und ich habe diese hässlichen Lipome am arm die ich sehr hasse.
Ich hasse meine Eltern, ich hasse sie für so vieles, aber die Angst vor der Frau bleibt und bleibt und bleibt…
können sie mir noch einen Rat geben?
AM: Sie schreiben, Sie hätten “eine Angst vor Frauen” und möchten, dass Ihr Therapeut Ihnen diese Angst “nimmt”. Sie leiden unter Asthma. Sie haben eine GESCHICHTE; und die kann man Ihnen nicht NEHMEN. Diese müssen Sie finden, indem Sie das Leiden des kleinen Jungen, der Sie waren, zu fühlen und zu verstehen lernen. Dann verschwinden Ihre Symptome, die Ihnen diese Geschichte zu erzählen versuchen. Kennen Sie das Buch von Anke Diehlmann: Bitte… keine Gewalt, 2006? Lesen Sie darin das Kapitel über den Fall Peter, das kann Ihnen vermutlich helfen zu verstehen, was ich meine.