Mein gerettetes Leben
Thursday 07 August 2008
Sehr geehrte Frau Doktor Miller,
ich hatte nie das Recht auf eine würdevolle Entwicklung und dennoch hatte ich das Recht auf eine solche! Ihre Worte, in Büchern, Antworten auf Leserbriefe, von Barbara und anderen Mitarbeitern Ihres Teams, da wurde es mir bewußt. ICH HATTE EIN RECT AUF EINE WÜRDEVOLLE ENTWICKLUNG. Dieses Recht
wurde mir genommen, im Namen der ERZIEHUNG.
Alles was von mir übrig blieb war das Gefühl ANDERS zu sein. Es war so schwer für mich mich selbst an-
zunehmen, ich glaubte immer völlig wertlos und schlecht zu sein, dieses Gefühl begleitete mich fast mein ganzes Leben lang, heute bin ich 41 Jahre und noch immer nicht ganz bei mir selbst angekommen, aber ich habe mein Mädchen wiedergefunden, ich beschütze sie und sie darf jetzt sein wie sie wirklich ist, keiner Gefahr wird sie mehr ausgesetzt und keiner ihr nicht gebührenden Verantwortung.
„Das Ausmaß der als Kind erfahrenen Misshandlungen lässt sich nicht auf einmal erfassen. Es bedarf eines längeren Prozesses“ (S. 62 Dein gerettetes Leben). Es stimmt, auch ich habe diese vielen Jahre der Selbstanalyse
und „Selbstbezichtigung“ erlebt. Nach jeder einzelnen schwer erkämpften Selbsterkenntnis kam das Gefühl des
Schmerzes, dann der Wut und später die Erleichterung, wenn die Trauer vorüber war.
Meinen Eltern zu gefallen und letztendlich ihre Liebe zu gewinnen, dass war auch mein Ziel und es hieß mich
selbst zu boykottieren, aufzuopfern und irgendwann zu vernichten. Leider war mir das lange Zeit nicht bewußt, das es das Streben nach ihrer Liebe war, das mich zu diesen destruktiven Verhaltensweisen gegen mich selbst
veranlaßt hatte.
Meine körperlichen Bedürfnisse zu mißachten und wenig Nahrungsaufnahme sorgten für mein „abgehärmtes“
und schlechtes Erscheinungsbild, damit wollte ich meinen Eltern „Respekt und Achtung“ abringen. Meine „Mißerfolge“ und „Niederlagen“ lieferte ich ihnen auf einem „Silbertablett“ mittels extrem starker „Selbstkritik“, so konnten sie sich meiner „Unwürdigkeit“ und ihrer „Überlegenheit“ versichern. Auf ihre Liebe
warten, ja, das habe ich getan, ich brauchte auch eine „Erlaubnis“ endlich damit aufhören zu dürfen! Dazu schreiben sie:
“ Die Kinder müssen endlich aufhören dürfen, zu warten. Die meisten haben auch als Erwachsene keine liebevollen Eltern, sondern müssen sich diese Erlaubnis selbst geben. “
Für mich war es eine Sache um Leben und Tod damit aufzuhören. Denn auch über meine Krankheit ihr Mitleid (stellvertretend Liebe) zu erringen,war mein Weg gewesen, mehr als drei Jahrzehnte lang. Diese Erkenntnis hat
mir meinLeben gerettet, es gibt für Ihr Buch, meinen Weg, den Weg unzähliger anderer Menschen die unter Kindesmißhandlung leiden mußten und immer noch müssen keine stärkeren Worte, keine die treffender wären
als „DEIN GERETTETES LEBEN“.
AM: Ich gratuliere Ihnen, dass Sie den Weg zu dem kleinen misshandelten Mädchen gefunden haben, das Sie nun beschützen wollen und können, weil Sie verstanden haben, dass Sie absolut das Recht dazu haben. So wird das Warten auf die Liebe aufhören und damit die schmerzhaften Enttäuschungen. So haben Sie IHR Leben gerettet