Endlich frei

Endlich frei
Tuesday 22 April 2008

Liebe Frau Miller,

heute möchte ich Ihnen etwas Erfreuliches berichten.
Vor zwei Jahren fiel mir Ihr Buch „Das Drama des begabten Kindes“ in die Hände. Nachdem ich es gelesen hatte, begann für mich ein hartes Stück Arbeit. Ich begann mit der Aufarbeitung meines Kindheitstraumas. Während der letzten zwei Jahre las ich alle Ihre Bücher, schrieb Ihnen auch zweimal und Sie antworteten mir hier auf dieser Leserpostseite. Zu meinem Erstaunen fand ich diese Antworten auch in ihrem letzten Buch „Dein gerettetes Leben“ wieder.
Im vergangenen Jahr ist meine Mutter im Alter von 90 Jahren gestorben und mein inzwischen 92-jähriger Vater lebt seit knapp einem Jahr in einem Altersheim in ca. 250 km Entfernung von hier in der Nähe des Wohnortes meiner Schwester. Ich habe seit 2 Jahren keinen Kontakt mehr zu ihm und habe ihn zwangsläufig bei der Beerdigung der Mutter zuletzt gesehen.

Nun aber das Erfreuliche, das ich Ihnen berichten wollte. Durch die sich innerhalb der letzten zwei Jahre ergebenden Veränderungen ist es mir nun endlich möglich, mein überaus großes Übergewicht abzubauen. Ich kann mich endlich gesund ernähren, kann die Finger vom Alkohol lassen und habe den Frustfraß hinter mir gelassen. Innerhalb von 3 Monaten habe ich bereits 13 Kilo an Gewicht verloren und das, ohne zu hungern, allein durch Ernährungsumstellung.

Innerlich spüre ich seit dem Tod der Mutter und dem Umzug des Vaters eine große innere Freiheit und Leichtigkeit. Endlich verschwindet der Druck, der all die Jahre auf mir lastete so nach und nach. Völlig frei werde ich sein an dem Tag, an dem der Vater stirbt. Auch da werde ich nicht weinen, ebenso wenig wie beim Tod der Mutter, nein, ich werde Befreiung empfinden. Ich werde endgültig frei sein von den beiden Menschen, die mir in meinem Leben den größten Schaden zugefügt haben. Und wenn der Anstand es nicht verbieten würde, würde ich an diesem Tag jubeln. Vielleicht tue ich das sogar, ganz für mich allein, im stillen Kämmerlein.

Nun, ich habe noch viele Kilos abzunehmen, bis ich mein Wohfühlgewicht habe, aber diesmal schaffe ich das. Ich sehe mich schon vor meinem geistigen Auge als schlanke Frau und freue mich unbändig darüber, diesem Bild von Tag zu Tag näher zu kommen.

Liebe Frau Miller, ohne Ihre Bücher hätte ich das alles nie geschafft. Deswegen möchte ich Ihnen meinen herzlichen Dank ausdrücken. Ich wünsche Ihnen alles Gute, vor allen Dingen aber Gesundheit und ein langes, erfülltes Leben. C. F.

AM: Vielen Dank für Ihre Mitteilung. Ich freue mich natürlich über Ihren Erfolg und gratuliere Ihnen dazu vom Herzen.

Ein neues Buch von Alice Miller, Jenseits der Tabus, 2009, exclusiv im Internet