Verdrängter sexueller Missbrauch…..
Sunday 13 July 2008
Sehr geehrte Alice Miller,
erstmal möchte ich Ihnen für ihre großartigen Bücher danken, die mir in dunklen Stunden zur Seite stehen und mir helfen mir treu zu bleiben. Danke!!!
Zu meiner Sache: Zur Zeit bin ich mit weitverdrängten Gefühlen zum sexuellem Missbrauch in meiner frühen Kindheit konfrontiert……. sie bestehen aus Gefühlen mit unbestimmten Bildern, mit Gefühlen, dass ich sexuell missbraucht wurde. Leider weiß ich nicht wann, noch wo, noch von wem. Aber sobald ich daran denke kriege ich Tränen in die Augen und manchmal Tags darauf, kriege ich Schmerzen in meinem After, den ich auch schon vor längerer Zeit über mehere Monate verspürte. Es ist eine Suche im Dunklen, dessen Geschehen ich aus meinem Verhalten, Gefühlen und Indizien probiere zu rekonstruieren. Ich hatte vor Jahren schon einmal einen Zusammenbruch in dem ich sah wie ich missbraucht wurde…….doch danach habe ich diese Gefühle wieder verdrängt, erleichtert durch die Tatsache, dass ich mich bewusst an nichts erinnern kann….nun kommen sie wieder……. Ich bin neuerdings mit einer mir vorher unbekannten Sache konfrontiert (kleine Info: bin 23 Jahre alt)……..ich habe neuerdings das Gefühl, dass ich homosexuell sein “muss” …….es äußert sich in Gedanken, dass ich Männer sexuell attraktiv finde. Doch es fühlt sich so an als “müsste” ich sie attraktiv finden, es geschieht gegen meinen Willen und fühlt sich fast zwanghaft ohne eigene Entschlussmöglichkeit an. Dies ist jedoch nur da, wenn ich emotional mitgenommen bin, stehe ich in meiner “Mitte” so verschwindet es fast gänzlich. Es verwirrt mich natürlich total, da ich Männer nie sexuell attraktiv fand, geschweige denn Lust hatte sexuell eine Beziehung einzugehen. Es fühlt sich so an als würde dies zu dem gesamten verdrängten “Geschwür” gehören, vielleicht zeigt es auch eben die Situation in der ich mich einst befand…..nämlich dass ich eine sexuelle Beziehung eingehen musste und nicht wollte. Doch diese “Zwangsgedanken” (oder was auch immer es ist) kommen nur bei Männern auf die einen (leicht) homosexuellen Touch haben und eher “ekelig” erscheinen. Diese Gedanken, die sich zeitweise in meinen Kopf festsetzten und mich “terrorisieren”, so fühlt es sich zumindest an, “nutzen” die Tatsache, dass es mir erst möglich ist mit einer Frau zu schlafen, wenn ich genügend vetrauen habe, da sonst wie aus heiterem Himmel die Errektion, die vorher da war, unmittelbar vor dem Geschlechtsakt abschwillt (ist das Vetrauen gegebn so “funktioniert” es fortlaufend). Die Frage an Sie ist: Ist das möglich, dass durch solche Gedanken, dass einst verdrängte offensichtlich wird……oder bin ich homosexuell (was vielleicht auch meine Identität bedroht und daher abgewehrt werden möchte)……..vielleicht kennen Sie solche Fälle, in denen plötzlich im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch solche Gedanken und Gefühle auftreten….vielleicht können sie mir helfen.
Falls es Ihnen nicht möglich ist eine kleine Antwort zu schreiben, so würde ich Sie bitten mir vielleicht ein Buch zu empfehlen, welches sich mit diesem Thema auseindersetzt, vielleicht sogar eines, welches sich
explizit mit dem Missbrauch an Jungen beschäftigt.
Vielen, vielen Dank, M.
AM: Es ist gut, dass Sie dieser Frage nachgehen wollen. Ich habe beim Google angegeben: “Sexueller Missbrauch von Jungen”, und da gibt es eine Menge von Informationen (180 000 Seiten).