Tantrum – Wutanfall

Tantrum – Wutanfall
Sunday 20 January 2008

Liebe Alice Miller,
Sie haben in Ihren Büchern von Wutanfällen gesprochen, doch wir wären sehr daran interessiert zu verstehen, warum kleine Kinder Tantrums haben (sind sie einfach das Ergebnis von Gefühlen der Frustration zu einem gegebenen Moment), und wie geht man am besten damit um, so daß man dem Kind hilft? Es werden alle möglichen Methoden angeführt (zum Besipiel Umarmen, Kindern erklären, was sie aufgebracht hat, Auszeit, es körperlich von der Szene entfernen (keine körperliche Strafe) etc.).
Freundliche Grüße, M

(übersetzt aus dem Englischen)

AM: Ein Tantrum zeigt die tiefste Verzweiflung und Hilflosigkeit, die das Kind nicht in Worten ausdrücken kann. Ein empathischer Erwachsener wird versuchen, sich zu erinnern, was gerade vorher vorgefallen ist, um zu VERSTEHEN, was dieses Kind gerade jetzt in die Verzweiflung trieb, und es ihm einfühlsam zu sagen. Das kann dem Kind helfen, sich selbst zu verstehen. Doch niemals sollte man ein Kind für seine Verzweiflung bestrafen. Solche stupiden und grausamen Ratschläge zeigen, weshalb sich Kinder nicht anders als im Tantrum ausdrücken können. Nehmen wir an, Ihre Freundin kommt zu Ihnen und schluchzt, ohne Ihnen sagen zu können, weshalb. Würden Sie sie dafür zur Strafe in ein Zimmer einsperren, damit sie aufhört? Solche Ratschläge erteilt man aber Eltern, wenn es um Kinder geht.

Ein neues Buch von Alice Miller, Jenseits der Tabus, 2009, exclusiv im Internet