Manipulation zum Gehorsam

Manipulation zum Gehorsam
Wednesday 21 December 2005

Guten Tag.
Ich bin ein zwanzigjähriger Kunststudent in O. und habe ganz offen gesagt keine Ahnung von Psychologie oder Psychotheraphie. Jedoch habe ich vor etwa zwei Jahren Ihre Bücher „Am Anfang war Erziehung“, „Du sollst nicht merken“ und „Das Drama des begabten Kindes gelesen“ und versucht mir herauszuziehen was mir hilfreich sein könnte. Mal ganz abgesehen davon das mir vieles über mich selbst klar wurde. Die Bücher beschäftigen mich immernoch und ich würde gerne zumindest etwas davon weitergeben können. Und da ich im Moment an einem Foto-Animationsfilm sitze würde ich gerne die Thematik der schwarzen Pädagogik darin behandeln. Jedoch nicht die offensichtliche Gewalt gegen Kinder, sondern mehr die indirekte Gewalt, die durch geschickte Rhetorik, lügen und Demütigung das Kind so formt wie es sich die Eltern wünschen. Leider kann ich keine Beispielgeschichten für solch ein Verhalten im internet finden und wollte daher fragen ob Sie mir, wenn es Ihre Zeit zu lässt ein paar wenige zukommen lassen könnten. Ich hoffe ich hab mich wenigstens einigermaßen verständlich ausgedrückt.
Vielen Dank im Vorraus. M. R.

AM: Es gibt viele Beispiele in „Am Anfang war Erziehung“; sie eignen sich gut zur Verfilmung. Aber fast in jedem religiösen Ratgeber werden Sie Ratschläge finden, wie man ein Kind zum Gehorsam manipulieren soll. Das trieft vor Verlogenheit und Ignoranz. Wenn Sie mal dafür sensibilisiert sind, finden Sie die schwarze Pädagogik fast überall. Viel Spaß!

Ein neues Buch von Alice Miller, Jenseits der Tabus, 2009, exclusiv im Internet