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Thursday 22 February 2007

Sehr geehrte Frau Miller,
ich habe alles auf ihrer Seite gelesen. Wäre ich nur früher auf ihre Seite gekommen! Ich verdanke es nur einem Zufall, ich habe in einem öffentlichen Gebäude durch Zufall einen Dokumentarfilm über Stalin und dessen Verbrechen gesehen, dann wollte ich mich im Internet über ihn informieren und bin auf ihre Seite gelangt. Ich danke ihnen ganz herzlich für die Kindheitsdarstellung von Hitler. Sie müssen nämlich wissen, ich gehöre zu den Jahrgängen, die in den 70 iger Jahren in Geschichte 4 Jahre Nationalsozialismus durchgenommen haben, aber wir wurden damit alleine gelassen. Kein Wort über die Person Hitlers! Außerdem bin ich eine Leidensgenossin von ihnen, ich habe nämlich im zarten Alter von 14 Jahren alle Bücher von Freud gelesen (eine Lehrerin meinte, ich hätte einen “Freudschen Versprecher” getan, ich wollte wissen, was das ist), sogar mehrmals, weil ich es teilweise nicht verstanden hatte, was er schrieb, dann habe ich leider erst mit 38 Jahren davon Abstand nehmen könne, glauben sie mir, dieser Mann war total verrückt. Alles was er geschrieben hat, können sie getrost vergessen, auch Traumdeutung etc.. Nach meiner Meinung ist die Wortschöpfung “Unterbewußtsein” das Produkt eines gestörten Mannes. Der Mensch ist eine Einheit. Genausowenig wie es ein Oberbewußtsein gibt. Ich freue mich, dass ich das mal jemandem mitteilen kann. Ich wünsche ihnen weiterhin viel Erfolg, ich bewundere ihre Kraft und ihren Elan, mit denen sie ihre Überzeugungen vorbringen. Ich kann sie nur darin bestärken und finde es schade, dass sie nicht den Friedensnobelpreis angenommen haben. Das hätte der Sache, für die sie kämpfen doch gutgetan. Leider, wenn man im internet über Kindesmißbrauch was sucht, gelangt man auf diesem Wege nicht zu ihrer Seite, wie gesagt, nur durch diesen Umweg.
Mit freundlichen Grüßen, A. M.

AM: Sie haben recht, wenn Sie das Wort “Unterbewusstsein” kritisieren, doch bei Freud ist es nirgends zu lesen. Freud sprach über das “Unbewusste”, und dass es dies gibt, daran besteht für mich kein Zweifel. Es meldet sich ja täglich mit Hilfe des Körpers. Doch Ihre Ablehnung von Freuds Theorien ist absolut berechtigt; man kann jetzt überall beobachten, wie Freuds Parteinahme für die Eltern und gegen das Kind die irreführenden Behandlungen seit 100 Jahren beeinflusst hat.

Ein neues Buch von Alice Miller, Jenseits der Tabus, 2009, exclusiv im Internet