Der wahre Grund des Stillens
Tuesday 21 March 2006
Guten Tag Frau Dr. Miller,
herzlichen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort in der Rubrik „Leserpost“ auf Ihrer Homepage. Die dortigen Ausführungen sind für mich sehr interessant und haben es mir nun ermöglicht, Ihre Aussage im Buch zu verstehen. Weiterhin erreichen sie mich zu einem Zeitpunkt, wo sie unmittelbar eine wertvolle Hilfe darstellen. Eine erneute Analyse meiner eigenen emotionalen Bedürftigkeit und die Überlegung, inwieweit sich meine „Unterversorgung“ in diesem Bereich hemmend auf die Autonomiebestrebungen meiner kleinen Tochter auswirkt, war überfällig. Eine direkte Konsequenz der hieraus gewonnenen Erkenntnis wird der nun möglichst rasche Umzug an den Arbeitsort meines Mannes sein, der z.Zt. nur an den Wochenenden bei uns ist, und den wir beide sehr vermissen. Dieser Umzug war eigentlich erst für frühestens Ende 2006 geplant.
Ich hoffe Sie finden recht bald die Zeit, einen Artikel zum Thema „Stillen zu verfassen. Damit bieten Sie Müttern Informatinen als Basis zur Selbstreflektion und somit die Möglichkeit, aus den daraus gewonnenen Erkenntnissen eine neue Sichtweise für den Zusammenhang zwischen dem wahren Stillgrund und der Gesamtstilldauer einzunehmen. Auch bereits getroffenen Entscheidungen können so zum Wohle der Kinder korrigiert werden.
Liebe Frau Dr. Miller, ich möchte an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen, mich bei Ihnen ganz herzlich für Ihr Lebenswerk zu bedanken. Sie haben mich – ohne mich persönlich zu kennen – in die dunkelsten Kammern meiner Kindheit begleitet. Sie, aber auch der von mir ebenfalls sehr geschätzte Arno Gruen, sind zu meinen „wissenden Zeugen“ geworden. Eine Bestätigung meiner Empfindungen erhielt ich im „Fernstudium“ Ihrer Arbeiten. Mit Ihrer Unterstützung habe ich die Kraft gefunden, einen Teufelskreis zu durchbrechen. Ich war das letzte Glied am Ende einer langen Kette brutalster psychischer und körperlicher Gewalt in meiner Herkunftsfamilie. Für mich ist es ein großes Glück, dass ich (trotz massiver eigener Schädigungen) gemeinsam mit meinem Mann (indem wir unseren inneren Kindern gute Anwälte geworden sind) die Fähigkeit zurückerobert haben, unserer Tochter ihr „wahres Selbst“ zu gestatten und dieses auch fördern zu können.
D A N K E!
T. W.
AM: Ich bin sehr, sehr froh, dass Sie mich richtig verstanden haben und sogar von meiner Antwort profitieren können. Es ist für mich das erste Mal, dass diese Erkenntnisse nicht auf aggressive Reaktionen einer stillenden Mutter stießen. Um meine Ausführungen richtig zu verstehen, muss man schon viel über sich selbst und die eigene Geschichte wissen, und das scheint bei Ihnen der seltene Fall zu sein. Es ist traurig, dass manche Frauen sich an Ideologien klammern, die ihnen ermöglichen, blind zu bleiben. Sie scheinen bedenkenlos, mit Hilfe der Ideologien, ihre Kinder angeblich “zu deren Wohl” zu missbrauchen und das noch als Modernität zu bezeichnen. Ich wünsche Ihnen alles Gute für den Umzug!