Fritz/Hellinger

Fritz/Hellinger
Sunday 11 May 2008

Liebe Frau Alice Miller,

http://www.dorisfritz.com/ferien_text.html#perle_1

unter diesem link sehe ich gerade eine Zitat von Ihnen auf der Homepage einer „Fachexpertin“ für „Therapie und Aufstellungsarbeit“, die, wie sollte es auch anders sein, auch „Einführung in zwei buddhistische Meditationstechniken“ hält. Ihr unten genanntes Zitat steht dort als „Headline“ zu Hellingers Aufstellungen: „Bewegungen des Geistes.“

„Man kann die eigene Situation erst wirklich klären und die Ängste auflösen, wenn man sie fühlen kann, aber nicht in Diskussionen darüber. Erst dann hebt sich der Schleier, und man realisiert, was man wirklich braucht: keine Bevormunder, keine Deuter, keine Verwirrer; man braucht den Raum zum eigenen Wachstum und die Begleitung eines wissenden Zeugen – auf der langen Reise, die man angetreten hat“

Alice Miller, Das verbannte Wissen

Natürlich konnte ich es mir nicht ersparen dieser Fachexpertin ein paar nette Zeilen über „geistig Verwirrer“ zu schreiben, zumal diese Dame auch noch über „Einsichten in Denken und Tun“ vs. „diamantene Klarheit“ reveriert. Nebenbei ist sie noch Coach (für Firmen) und macht dort denselben „Aufstellungsunfug“, was alleine schon Grund war ihr ein paar klärende Worte zu schicken. Als Marketing- und Kommunikationsfachmann schüttelt man da nur den Kopf, wobei ich „branchenübergreifend“ mit Allan Schore (und Ihnen) natürlich konform gehe:

„The quality of the communication will be seen as being as critical to the infant‘s growth as other factors!“ …thats the first thing! (Schore).

In diesem Zusammenhang habe ich eine “ToM-Slideshow” creiert die mit ein paar Dias dieses emotional-neuronale „Drama der Kindheit“ auf den Punkt bringt, wobei „slideshare“ diese ToM auf der Titelseite präsentiert hatte. Liest man den neuen „Spiegel-Titel-Artikel“ präsentiert sich da ja wirklich nichts neues und diese Therapeutin Fritz wie jener Fritzl sind vermutlich nicht umsonst namensverwandt.

Liebe Grüsse W. K.

AM: Danke für Ihren Brief. Ich kann Ihren Unmut gut verstehen, aber fange an, mich damit abzufinden, dass man meinen Namen für alles Mögliche verwenden kann; offenbar glaubt man, dies würde etwas mehr Geld einbringen. Doch dies mag eine Selbsttäuschung sein. Denn sobald diese Leute meine Texte zu lesen versuchen, werfen sie sie weg wie eine heiße Kartoffel, weil sie dort nicht mehr dem abstrakten “Geist”, sondern den konkreten, bedrohlichen Geistern ihrer eigenen Kindheiten begegnen, von denen sie nichts wissen wollen.

Ein neues Buch von Alice Miller, Jenseits der Tabus, 2009, exclusiv im Internet