Geschafft!

Geschafft!
Thursday 06 December 2007

Liebe Frau Miller und Team,
ich habe es geschafft auf mein grundlegendes Problem zu kommen. Ein bisschen kennen Sie mich ja nun schon. Ich hatte kürzlich Akteneinsicht über mich. Dort erfuhr ich, dass ich mit 8 Monaten wegen Verwahrlosung und Fehlernährung ins Heim kam. Kurz danach bin ich wieder zu meinen Eltern gekommen und dann 2 Wochen später wieder wegen Fehlernährung und Verwahrlosung in dasselbe Heim. Ich bin an die Erkenntnisse der Marie Meierhofer über die Folgen von Heimsäuglingen geraten und ich war so erstaunt, denn alle Schädigungen hatte ich mit 37 Jahren noch. Man darf natürlich nicht die Umstände der 70er Jahre vergessen, die in dem Heim durch Gewalt geprägt waren.Ich muss ehrlich gestehen, dass ich immer eine aggressive Protesthaltung hatte, die mir auf einer Seite zwar das Überleben sicherte, aber auf der anderen Seite mir auch Hindernisse schaffte, weil sie zur Gewohnheit wurde.
Herzlichen Dank nochmal für Ihre Erkenntnisse, die mich so toll gestützt haben.
Etwas schmunzeln musste ich über diesen Gedanken, den ich einmal hatte: “Oh, Gott, was ist, wenn Alice Miller nicht mehr lebt, dann gibt es keinen mehr, der/die dich versteht.” Ich hatte richtige Ängste. Heute weiß ich, dass es das chronische Verlassenheitssyndrom war.
Ich wünsche Ihnen alles Gute für die Zukunft!

Mit freundlichen Grüßen , F. W.

AM: Und heute wissen Sie, dass, wenn ich nicht mehr da bin, Sie sich SELBST stützen werden, Sie werden sich nie so verlassen, wie Ihre Eltern es taten, und nie mehr so grausam behandeln, wie man es im Heim tat. Weil Sie den Mut hatten, nachzuforschen und wissen WOLLTEN, was damals geschah. BRAVO !!!

Ein neues Buch von Alice Miller, Jenseits der Tabus, 2009, exclusiv im Internet