Papst Benedikts Weihnachtspredigt
Saturday 18 August 2007
Liebe Frau Miller,
ihre vergeblichen Versuche Papst Johannes Paul II für die Problematik der schwarzen Pädagogik zu sensibilisieren sind mir bekannt. Nun unter Benedikt besteht wieder ein Funke Hoffnung (s. Auszug aus der Predigt), dass die Kirche endlich die Augen öffnet. In der Weihnachtspredigt hat Benedikt erste Schritte in eine Richtung der Achtung vor den Kindern gemacht, weshalb ich sie ermuntern möchte einen erneuten Versuch zu starten, denn ihre Botschaft ist einfach so wichtig!
Auch meine Hoffnung ist natürlich dennoch gedämpft, weil ich selber erlebt habe, wie Theologen mit autoritärer schwarzer Pädagogik gearbeitet haben und dies als christlich angesehen haben.
Auszug aus der Predigt vom 24.12.06 von Papst Benedikts XVI.:
“… Der Sohn selbst ist das Wort, der Logos; das ewige Wort hat sich klein gemacht – so klein, daß es in eine Krippe paßte. Es hat sich zum Kind gemacht, damit uns das Wort faßbar werde. So lehrt er uns, die Kleinen zu lieben. So lehrt er uns, die Schwachen zu lieben. So lehrt er uns die Ehrfurcht vor den Kindern. Das Kind von Bethlehem lenkt unseren Blick auf all die leidenden und mißbrauchten Kinder in der Welt, die geborenen wie die ungeborenen. Auf die Kinder, die als Soldaten in eine Welt der Gewalt hineingeführt werden; auf die Kinder, die betteln müssen; auf die Kinder, die darben und hungern; auf die Kinder, die keine Liebe erfahren. In ihnen allen ruft das Kind von Bethlehem uns an, ruft Gott uns an, der sich klein gemacht hat. Wir beten an diesem Tag darum, daß das Leuchten der Liebe Gottes all diese Kinder berühre, und wir bitten ihn darum, daß er uns helfe, das Unsrige zu tun, damit den Kindern ihre Würde wird; damit allen das Licht der Liebe aufgehe, das der Mensch noch mehr braucht als die materiellen Dinge, die zum Leben nötig sind…”
Viele Grüße, P. T.
AM: Das sind doch alles leere Worte. Wenn der Papst sie ernstnehmen wollte, würde er doch schon längst die jungen Eltern informiert haben, dass Kinder, die unter 4 Jahren geschlagen werden, Läsionen im Gehirn aufweisen, die für eine gewalttätige Entwicklung verantwortlich sind. Eine einzige, eindeutige Erklärung des Papstes könnte Abermillionen von Kindern und werdenden Erwachsenen unsägliches, lebenslanges Leiden ersparen und die Gesellschaft von der ahnungslosen Produktion künftiger Verbrecher bewahren. Seine Weigerung, dies zu tun, seine Autorität für diesen guten Zweck zu gebrauchen, ist unbegreiflich. Wie kann man das Wort Liebe immer wieder benutzen und nicht sehen wollen, dass die gewalttätige Erziehung die Fähigkeit zur Liebe, zur Empathie, in den ersten Jahren zerstört, eigentlich tötet? Vielleicht schreiben Sie als aufgeklärter Vertreter der jungen Generation eine Petition an den Papst und versuchen ihn darüber zu informieren?
AM: Nachtrag: Ich habe meine Briefe nicht nur an den früheren Papst, sondern auch an den heutigen geschickt, selbstverständlich. Vom anderen erhielt ich immerhin die Rückfrage, was man meines Erachtens tun könnte, aber auf meinen Rat, die jungen Eltern über die Schädlichkeit des Schlagens zu informieren, erhielt ich nie eine Antwort. Vom heutigen Papst hingegen erhielt ich gar keine Reaktion auf mein ganzes Informationsmaterial und keine Stellungnahme zu meiner dringenden Bitte um Intervention zugunsten der misshandelten Kinder.