Der Preis für Illusionen

Der Preis für Illusionen
Saturday 25 April 2009

Liebe Frau Miller,

was fuer ein Glueck dass mein Sohn niemals von selbst den Drang hatte seine Grosseltern oder meine Brueder alleine ohne meinen Beistand zu kontaktieren.bis auf ..einmal allerdings, er war drei, liess ich ihn fuer eine halbe Stunde mit meinem aelteren Bruder spazieren gehen,mein als verklemmt geltender bruder nutzte die Gelegenheit dem kind Angst zu machen in dem er erzaehlte es gaebe Zombies!!! Mein Kind, sehr phantasiebegabt,berichtete mir das am selben Tag noch und hatte seither immer wieder mal
Angst vor Zombies!!! Ich stellte meinen Bruder zur rede, der sagte nur ;na und? Meine Brueder hassten mich beide sehr und ich glaube er benutzte das kind um mich durch meinen groessten Schatz zu verletzten..aus Neid ueber mein Glueck.und nochmehr aus neid ueber dieses “vergneugte,freie Kind. Damals war mir leider noch nicht bewusst das auch meine GEschwister wirklich gefaehrliche Menschen sind,ja sind.(totale Verdraenger)
.ja wir haben wie sie der anderen Leserin schrieben die Pflicht, unsere Kinder vor gefaehrlich Menschen zu schuetzen..der witz ist, das ich es meistens tat, aber trotzdem ein schuldgefuehl hatte,schliesslich hatte man mir ja beigebracht dass ich mir alles nur einbildete.staendig war ich damit beschaeftigt mich zu ueberpruefen statt mir simpel zu glauben..

Leider wirkt erziehung extrem gut wie sie ja schreiben,weil das Gehirn durch die fruehen erfahrungen dem entsprechend funktioniert.Dumm gemacht also,denn sich und seinen liebsten ungenuegend schutz zu gewaehren ist wirklich dumm und unnatuerlich.Und so so traurig und schade sobald man das versteht. Es ist aber gut zu bereuen das ist besser als latente schuldgefuehle finde ich. Falls ich Enkel bekomme mache ich wahrscheinlich besser weil ich mich schon veraendert habe durch Aufarbeitung im sinne von wirklich fuehlen wie es wahr fuer mich. Ich koennte geben!

In einem alten Film mit dem jungen sidney Portie ,erwidert dieser streng seinen Film eltern,die ihm ihre guten Taten als Eltern eindringlich vorhalten und dankbarkeit und gehorsam einfordern:das war eure verdammte schuld!
(es ist fuer diese Zeit echt sensationell ich glaube Mitte der fuenfziger Jahre war das, den eltern eine Bringschuld gegenueber den Kind vorzuwerfen,vielleicht war das so nur moeglich weil diese Aussage von einem schwarzen zu schwarzen Eltern kam?)
Ich war damals mit 13 sehr beeindruckt von dieser Aussage und teilte das ,ungeheuer bewegt und begeistert meiner mutter mit, die schmetterte mich natuerlich ab, mit den Worten:Was heisst schon Schuld!” natuerlich mit schneidender haerte in der sTimme..ich erschrak,fuelte mich ertappt…aber begriff auch tief in mir drinnen was ich aufgedeckt hatte.(Ich wuerde meinem Kind gegenueber anders sein)

Viele Gruesse, SK

AM: Sie hatten nicht nur Glück, Sie haben etwas für Ihr Glück getan. Und das ist Ihrem Sohn zugute gekommen, Sie haben ihn beschützen können, weil Sie sich nicht mehr Illusionen hergaben, dass das, was Sie genau wussten, nicht wahr sei. Leider sind solche Illusionen und Hoffnungen sehr häufig, und die Kinder zahlen den Preis dafür.

Ein neues Buch von Alice Miller, Jenseits der Tabus, 2009, exclusiv im Internet