Können Bücher verstehen?
Wednesday 16 September 2009
Liebe Frau Miller,
ich habe eine Kinderheit hinter mir gelassen, die durch Furcht, Tränen und Traurigkeit geprägt war. Dem Tod wollte ich immer näher sein als dem Leben. Um der Bedrohung durch meine Eltern aus dem Weg zu gehen, war die Maske mein ständiger Begleiter. Einen Bezug zur mir selbst konnte ich nicht aufbauen. In der Mitte des Lebens geriet ich in eine Situation, die meine ungefestigte selbstzweifelnde Persönlichkeit in eine tiefe Krise stürzte. Schwere Depressionen versuchte ich zu überspielen, doch brach ich immer wieder in mir zusammen. Mit meiner Psychologin kam ich wieder in meiner Kindheit an. Ein harter Weg liegt noch immer vor mir. Ich musste einige Entscheidungen treffen. Seit einigen Jahren habe ich keinen Kontakt zu meinen Eltern und auch von meinem Mann lebe ich seit einigen Monaten getrennt. Mir geht es mittlerweile gut damit. Doch es ist schwer und deprimierend, wenn man feststellt, dass es kaum einen interessiert, was mir in meiner Kindheit so Weitreichendes und Prägendes für mein Leben geschehen ist. Mitleid und Mitgefühl sind immer auf seiten meiner Eltern. Am Ende stehe ich – so wie es auch in meiner Kindheit war – unverstanden, einsam und schrecklich allein da. Lange habe ich nach etwas gesucht, was mir Halt und Unterstützung geben könnte. Ich schlage ihre Bücher auf und sehe mein Spiegelbild. … und endlich ist jemand da, der mich versteht!!! Dafür danke ich ihnen von ganzem Herzen!
Liebe Grüße
AM: Sie fühlen sich von mir (meinen Büchern) verstanden, und ich hoffe, dass Ihnen das hilft, sich selbst zu verstehen.