Interview mit Herrn Winterhoff in der SZ vom 27. Juni 2008

Interview mit Herrn Winterhoff in der SZ vom 27. Juni 2008
Sunday 20 July 2008

Sehr geehrte Frau Miller,

vielen Dank für Ihre Antwort auf meinen Brief vom 2. Juli 2008. Auch habe ich mich sehr über die Antwort eines Lesers o. Leserin vom 12. Juli 2008 auf meinen Brief gefreut, denn es hat mir viel Mut gemacht.

Nicht so schön ist dieses Interview mit Herrn Winterhoff in der Süddeutschen Zeitung:

http://www.sueddeutsche.de/leben/artikel/313/182746/

„Nicht so schön“ ist stark untertrieben- ich könnte kotz…, wenn ich schon die Überschrift als Begründung lesen. Der Mann hat scheinbar eine schwere Kindheit/ Säuglingszeit gehabt und unterliegt einem Wiederholungszwang.

Da denke ich an die Flugblätter, die eine Leserin kürzlich erwähnte. Eine wichtige Sache.

Gerade heute musste ich wieder erleben, wie ein Vater, sein absolut total verzweifelt schreiendes ca. 2 Monate altes Baby im Maxi-Cosi schreien ließ und in aller Ruhe seinen Einkauf erledigte. Auf mein Angebot, für ihn die Sachen auf das Förderband im Supermarkt zu legen, damit er sein Baby in den Arm nehmen könnte, lehnte er ab, mit der Begründung, dass alles ok sei.

Es ist aller höchste Zeit, dass ich eine Hilfsorganisation für Babies und Kinder gründe- nicht nur in Afrika oder Südamerika ist Hilfe notwendig, sondern genauso HIER!

Dennoch ein schönes Wochenende.

Herzliche Grüße, S. S.

AM: Danke für Ihren Brief und das Interview. Offenbar versucht da jemand, „aus der Not (Mangel an Empathie für ein Kind) eine Tugend zu machen“. Die sehr zweifelhafte „Tugend“ besteht meines Erachtens in der Anpassung an den tiefsten Wissensstand der deutschen Bevölkerung mit Hilfe des Schönredens. Mit Psychologie haben diese Schablonen nichts zu tun, nicht im geringsten, nur mit der heute herrschenden Ignoranz.

Ein neues Buch von Alice Miller, Jenseits der Tabus, 2009, exclusiv im Internet