Immer das Gleiche?
Tuesday 14 July 2009
Liebe Frau Miller.
Die verfasserin des leserbriefes “ein lehrreiches Beispiel” haette auch ich selbst sein koennen ,ihr Erlebnisbericht deckt sich mit meinen Erfahrungen mit Probatorischen Sitzungen.
Immer das selbe,wenn man sich nun wirklich traut “intime” Fragen zu stellen, wird es sehr schnell unangehm,d.h. die TherapeutIn ist sofort irritiert und wirkt hilflos.oder wird gar agressiv !.auch wenn vorher scheinbar alles locker und ach so unbefangen schien. Lockerheit endet dann abrupt wenn sich der Therapeut einem starken partner gegenueber sieht. Man mag uns nur hilflos und willenlos,wie damals die Eltern. So kommt es mir vor.
DAs ist alles so wiederspruechlich einerseits schreien alle nach dr verantwortung die doch endlich uebernommen werden solle und man die selbstauferlegte Opferrolle endlich verlassen muesse etc. aber diesmal noch ist unterwerfung und unmuendigkeit erwuenscht ,auch wenn verbraehmt als Verstaendnis fuer die Fehlerhaftigkeit. wir sind nun ja da um repariert zu werden. da wird vertrauen mit gehorsam gleichgesetzt.
Ich habe noch keinen einzigen Menschen getroffen der einen mutigen Therapeuten getroffen hat. Immer tauchten ,bei allen befragten ,Mauern auf die unueberwindbar blieben. und diese befragten sind menschen die nicht den Mut hatten Ihre Fragen zu stellen sondern hofften waehrend der Sitzungen den therapeuten faehig zu machen..Entaueschend!
Auch wurde ich schon von einem Therapeuten als anmassend beschimpft(wweil ich mein leid klagte und die eltern als taeter nannte)
Ueberall mitleid viel mitleid fuer die eltern und vor allem die Muetter.
Oder eine Dame (traumatherapeutin!)die meiner Mutter die schuld fuer die misshandlungen durch meinen vater gab(weil ich ja so aufgehezt war gegen ihn,angeblich) und sie verteidigte ihn als hilfloses Opfer..auch das passierte mir shcon. Hauptsache wir Klienten koennen uns schuldig fuehlen um eine rueckgratlose knetmasse fuer ambitionierte Therapeuten zu sein.Das kindhafte wird geliebt wenn es mit gehorsam einhergeht,mein Eindruck.
Wir erleben ,denke ich ,zur Zeit eher einen rueckschritt hin zu “Alten Werten”. In den 80ziger Jahren lag schon mal eine art Aufbruch, hin zu mehr menschlichkeit, gegenueber dem kind in der Luft.
Was mir half ,mich ,auf keinen solcher Therapeuten einzulassen,war und ist der unbedingte,sture wille, Anwalt des Kindes zu sein.Auf Luege reagiert ausserdem mein Koerper sofort mit Kieferverspannung ,Kopfdruck und Atemnot.es geht also gar nicht.Ausser ich vergewaltige mich psychisch wie meine eltern es taten.
Obwohl es sehr verfuehrerisch sein kann fuer eine kurzfristige Erleichterung mitzuspielen.keine fragen zu stellen eben..aber ich weiss um den selbstbetrug ,Kartenlegen ist dann auch nicht irrer.
frei nach Rimbaud:” was ist mein nichts gegen die verbloedung die euch erwartet!”
davon habe ich einfach genug genossen als Kind,leider!
Lieben Gruss
AM: Leider ist es sehr oft so, wie Sie schreiben, die Schwarze Pädagogik und das Machtbedürfnis scheinen unausrottbar. Die Darstellung des gestern publizierten Erstgesprächs illustriert sehr deutlich, dass Therapeuten sich bedroht fühlen können, wenn man ihnen nicht von unten, wie ein hilflose Kind, sondern auf der gleichen Ebene begegnet. Sie identifizieren sich allzuoft mit ihren Eltern, deren Verhalten sie fast automatisch übernehmen, wenn sie dieses noch gar nie in Frage gestellt haben. Daher halte ich meine FAQ-Liste immer noch für hilfreich, ich hoffe, dass sie helfen kann, die Ausnahmen zu finden. Denn diese müsste es doch auch geben.